
„Nur Unternehmen, die sich schnell genug an die veränderten technologischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen, werden die digitale (R)evolution überleben.“ – mit solchen Aussagen, möchte ich ein stückweit provozieren. Denn die Digitale Transformation ist in vollem Gange und tangiert Geschäftsmodelle, Unternehmensentwicklungen und unsere Persönlichkeit.
Bei Wörtern und Sätzen wie „Hoheitswissen“, „Wissenssilos“, „Desinteresse an Neuem“ und das „Nichts-Tun aus Angst zu scheitern“ stellen sich mir die Nackenhaare hoch aber leider sind sie noch immer an der Tagesordnung und begegnen mir immer wieder. Unternehmen sind keine künstlichen Gebilde – Unternehmen sind das Abbild ihrer Mitarbeiter. Bei vielen ist es eine Frage des Mindsets und somit der Unternehmenskultur – inwieweit sich auf die digitalen Veränderungen eingelassen wird. Unternehmen brauchen „Digitalisierer“, die experimentieren ohne Furcht zu scheitern – ohne gleich die Frage des ROI gestellt zu bekommen, die neue Geschäftsmodelle verproben und mit ihrem Tun die Unternehmenskultur positiv beeinflussen.
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – die Digitale Transformation kommt auch ohne dich!“
„Hätte“, „Wäre“, „Wenn“, „TUN!“ – Ich selber bin ein Kind der Wende und heute des digitalen Wandels. Damals fielen die Grenzen zwischen Ost- und Westdeutschland – heute gibt es durch das Internet KEINE Grenzen mehr. Mir macht es extrem viel Spaß mich auf die Digitalisierung und damit auf die Globalisierung einzulassen, täglich zu lernen und selbst ein Teil davon zu sein – sie sogar selbst zu gestalten. Aber was unterscheidet mich von Unternehmen?
Wenn in einem Unternehmen die Mitarbeiter den Zugriff auf die meisten Wissensschätze erhalten und sich leichter austauschen können, kann jeder schneller klüger werden, weil er mit dem internen Netzwerk verbunden und schnelle, gute Antworten auf seine Fragen erhalten kann. Immer mehr Unternehmen machen deshalb erste Schritte in das Enterprise 2.0. Sie fördern darüber den internen Austausch über Ideen und Probleme und können schnellere Lösungswege eröffnen
Der digitale Wandel macht nicht Halt vor den Unternehmensmauern. Nachdem viele Menschen für sich persönlich Facebook und andere Social Media Tools kennen- und schätzen gelernt haben, wollen sie so etwas auch unternehmensintern nutzen.
Wer bislang glaubte, mit ein bisschen Facebook und Blogging sei es getan, wird schon bald merken, dass das erst der Anfang eines Digital Business ist. Erst wenn eine Organisation sich ganz und gar auf die digitale Transformation eingelassen hat, kann es auf allen Ebenen von selbiger profitieren. Mit der Beseitigung interner Wissenshürden und damit von Content-Silos werden Unternehmen in ihren Prozessen schneller und flexibler. Sie können direkt auf Kundenanfragen reagieren, intern sie ihr Wissen intern zur Verfügung stellen und dadurch insgesamt produktiver und profitabler werden.
Zur Digitalen Transformation hat PWC Unternehmen aus Deutschland befragt und erstaunliche Antworten bekommen, die einen ersten Eindruck über die Digitalisierung gibt:
Die deutsche Industrie will bis 2020 jährlich 40 Milliarden Euro in Industrie 4.0-Anwendungen investieren. Die in der Studie befragten Industrieunternehmen gaben an, dass sie in den kommenden fünf Jahren im Schnitt 3,3 Prozent ihres Jahresumsatzes in Industrie 4.0-Lösungen investieren wollen. Das entspricht knapp der Hälfte der geplanten neuen Ausrüstungsinvestitionen. Besonders der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Informations- und Kommunikationsindustrie wollen überdurchschnittlich in die Digitalisierung und Vernetzung investieren. Im Jahr 2020 werden über 80 Prozent der Industrieunternehmen ihre Wertschöpfungskette digitalisiert haben.
Zwei Drittel der befragten Unternehmen arbeiten bereits aktiv an der Digitalisierung und Vernetzung ihrer Wertschöpfungskette. Schon heute hat ein Viertel der befragten Unternehmen einen hohen Digitalisierungsgrad ihrer Wertschöpfungskette erreicht. Bis 2020 erwarten die befragten Unternehmen, dass über 80 Prozent ihrer Wertschöpfungsketten einen hohen Digitalisierungsgrad aufweisen.
Quelle: PwC – Strategy & Studie
Aber noch einmal kurz zurück zu der Frage: Was unterscheidet mich von Unternehmen? Ich möchte Ihnen kurz ein paar Dinge an die Hand geben bzw. Ihnen ein paar Empfehlungen geben, wie Sie der Digitalen Transformation begegnen können und ein Teil von ihr werden:
Seien Sie neugierig
Verlieren Sie nicht den roten Faden in der digitalen Welt. Sprechen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie sich Dinge zeigen und erklären. Haben Sie keine Angst vor Neuem. Entscheiden Sie dann, was ist für Sie persönlich wichtig, sinnvoll und könnte Ihre eigene Arbeit – ihr eigenes Umfeld – beeinflussen und einfacher machen. Abonnieren Sie sich kostenfreie Newsletter oder lesen einfach regelmäßig auf interessanten Blogs (den Weg zu meinem Blog haben Sie ja bereits gefunden) 🙂
Bauen Sie sich Ihr eigenen „Digitales Selbst.Bewusst.Sein.“ auf
Finden Sie selbst im Internet statt. Mit einem eigenen Account in Social Media Netzwerken wie Facebook, Google+ oder XING haben Sie einen guten Anfang gemacht. Teilen Sie Ihr Fachwissen über einen eigenen Blog oder sogar über Ihre eigene App – schreiben Sie Gastartikel und erhöhen somit Ihre digitale Reichweite und Reputation. Wie geht das? …sprechen Sie mich gern an.
Teilen Sie Ihr Wissen
Scheuen Sie sich nicht Ihr Wissen zu teilen, denn es kommt doppelt und dreifach wieder zurück. Das ist meine ganz persönliche Erfahrung. Im Gegenteil, damit zeigen Sie Ihr Know-How und Ihre Expertise. Überdenken Sie regelmäßig Strukturen, Prozesse, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle im Hinblick auf die Digitalisierung. Somit „reagieren“ Sie nicht nur, sie können „agieren“ – gestalten Sie Ihr Umfeld.
Mut zum Digitalem
Schauen Sie sich Startups aus der Internetbranche an. Die Vielzahl derer haben nach Ihrer Gründung und auch noch Jahre darüber hinaus kein tragfähiges Geschäftsmodell, d.h. sie verdienen kein Geld. Wenn bei jeder Idee, jeder Gründung bereits die Frage nach dem Geldverdienen gestellt würde (leider ist es meist so) verhindert man Innovation und Neues. Es gäbe heute kein Facebook, kein Twitter, kein YouTube… Also – wagen Sie etwas, wenn Sie davon überzeugt sind.
Die Digitale Transformation ist gekommen um zu bleiben!